Border Collie

Border Collie
Border Collie / Foto: Csanad Kiss Shutterstock.com

Beim Border Collie handelt es sich um einen verspielten Hund, der sich gerne in der Nähe von Menschen aufhält. Deswegen halten heutzutage oftmals Familien mit Kindern den verschmusten Vierbeiner, während in der Vergangenheit vor allem Schäfer in der Grenzregion zwischen Schottland und England diesen Hund hielten. Daher stammt auch sein Name. In enger Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Schäfer war die Aufgabe des Border Collies, auf die Schafherde aufzupassen.

Geschichte der Hunderasse Border Collie

Bereits vor knapp 500 Jahren, im Jahr 1570, wurde der Border Collie erstmals erwähnt. Zu dieser Zeit wurde der Hirtenhund aufgrund seiner außergewöhnlichen Arbeit gelobt. Anschließend hörte man lange Zeit nichts vom Border Collie.

Die Stammlinie vieler Border Collies von heute beginnt mit dem Rüden „Old Hemp“. Dieser wurde im Ende des 19. Jahrhunderts aufgrund seiner hervorragenden Arbeit beim Hüten von Schafen bekannt. Aus diesem Grund stieg die Nachfrage nach der Zucht von Border Collies. Einige Jahre später gründete sich im Jahr 1910 die International Sheep Dog Society. Wie es der Name bereits sagt, hat es sich die Gesellschaft zur Aufgabe gemacht, Hunde für das Hüten von Schafen zu züchten. Dabei stand vor allem die Hunderasse des Border Collies im Vordergrund. Der Border Collie wurde von der Züchtervereinigung primär nach dem Kriterium der Arbeitsleistung gezüchtet.

Die Federation Cynologique Internationale (FCI) erkannte 1976 den Border Collie als eigene Hunderasse an. Im Zuge dessen formulierte die Vereinigung gewisse Kriterien und Standards, die bei der Zucht eines Border Collies berücksichtigt werden müssen. Bis heute wird der Border Collie mit hervorragenden Arbeitseigenschaften gezüchtet, die zudem eine enge Zusammenarbeit mit Menschen ermöglichen. Dies ist der Grund, warum viele Züchter gerade in der jüngeren Vergangenheit Hunde dieser Rasse als Familienhund vermitteln.

 

Border Collie ausgewachsen
Zwei Jahre alter Border Collie / Foto: Eric Isselee Shutterstock.com

Die Rassebeschreibung des Border Collies

Die Hunderasse Border Collie gehört zur FCI Gruppe 1, den Hüte- und Treibhunden. Innerhalb dieser Gruppe wird die Hunderasse wiederum der Sektion der Schäferhunde zugeteilt.

Das Erscheinungsbild eines Border Collie

Im Normalfall wird ein Hund der Rasse Border Collie zwischen 45 und 55cm groß. Eine Widerristhöhe von 53 Zentimetern ist laut FCI-Standard bei Rüden optimal. Das Gewicht beträgt zwischen 13 und 22 Kilogramm. Beim Fell gibt es bei den heutigen Border Collies zwei unterschiedliche Varianten. Das mittellange Fell ist glatt. Eine andere Variante ist das Kurzstockhaar. Beide Varianten haben Unterwolle, die den Border Collie vor Kälte schützen.

Mittlerweile ist bei der Züchtung eines Border Collies nahezu jede Farbe erlaubt. Die einzige Bedingung ist, dass die weiße Farbe nicht dominieren darf. Die meisten Border Collies sind schwarz-weiß. Aber auch braun-weiße, schwarze oder tricolore Border Collies kommen des Öfteren vor.

Wesen des Border Collie

Ein Border Collie bewegt sich gerne in der unmittelbaren Nähe des Menschen. Dadurch ist es möglich, eine enge und vertrauensvolle Bindung aufzubauen. Denn der Border Collie ist freundlich, verschmust und kinderlieb. Diese charakterlichen Eigenschaften sind dafür verantwortlich, dass Border Collies heutzutage vor allem auch als Familienhund gehalten werden.

Vor allem aufgrund seiner Vergangenheit als Schäferhund ist der Border Collie intelligent und sensibel. Denn der Border Collie hat eine schnelle Auffassungsgabe und kann schnell auf unvorhergesehene Situationen reagieren. Die hohe Intelligenz führt dazu, dass Border Collies auch geistige Auslastung benötigen. Stupides Laufen führt nicht dazu, dass ein Border Collie müde wird. Vielmehr wird er anschließend seinen Besitzer anschauen – frei nach dem Motto: „Was kommt als Nächstes“?

Als Wachhund eignet sich ein Border Collie nicht. Denn er reagiert auf andere, fremde Menschen neutral bis positiv. Zudem ist ein Border Collie sensibel. Sie tun alles in ihrer Macht Stehende, um es den Menschen recht zu machen.

Häufig vorkommende Krankheiten und Lebenserwartung

Border Collies haben eine Lebenserwartung von 12 bis 14 Jahren. Überdurchschnittlich oft erkrankt diese Hunderasse an Augenkrankheiten oder Epilepsie.

Darüber hinaus gibt es verschiedene Krankheiten, die erblich bedingt vor allem bei Border Collies auftreten. Die Collie Eye Anomaly ist eine Krankheit der Ader- und Netzhaut, die zu verminderter Sehkraft und schlimmstenfalls zur vollständigen Erblindung führen kann. Zudem tritt beim Border Collie häufig der MDR1-Defekt auf. Das defekte Gen sorgt für eine Überempfindlichkeit bei einigen Medikamente.

Es besteht eine Gefahr für die Gesundheit bei der Fortpflanzung zweier Merle Hunde. Beim Merle-Faktor ist das Fell des Border Collies stellenweise aufgehellt. Teilweise sieht man es den Border Collies noch nicht einmal an, dass diese den Merle Faktor in sich tragen. Bei einem Merle-Allel gibt es meistens auch keinerlei Beeinträchtigungen der Gesundheit. Wenn sich allerdings zwei Border Collies mit diesem Allel fortpflanzen, kommt es teilweise zu Taubheit, Fehlbildungen an den Augen und einer kürzeren Lebenserwartung.

Haltung und Pflege des Border Collies

Die freundliche und verschmuste Art des Border Collies führt dazu, dass ständiger Kontakt mit Menschen erforderlich ist. Wenn Border Collies langfristig alleine sind oder viel Zeit alleine draußen verbringen müssen, sind sie nicht glücklich. Vielmehr wünschen sich die Hunde Aufmerksamkeit und Nähe der Menschen, um eine Bindung aufbauen zu können, die das gesamte Leben andauert.

Wichtig für den Border Collie sind sowohl körperliche als auch geistige Tätigkeiten. Denn die intelligenten und aktiven Hunde wollen physisch und psychisch ausgelastet sein. Mögliche sinnvolle Beschäftigungen sind zum Beispiel

  • Denksport
  • Agility
  • Treibball
  • Obedience

 

Border Collie Welpe
Border Collie Welpe / Foto: Ekaterina Brusnika Shutterstock.com

Erziehung

Bei der Erziehung eines Border Collies ist es vorteilhaft, dass diese Hunderasse leicht zu motivieren ist. Aufgrund der engen Bindung zu Menschen sollte die Erziehung keineswegs mit harter Hand erfolgen. Denn bei der notwendigen Aufmerksamkeit sind Border Collies äußerst lernwillig. Zudem lernen die Hunde schnell.

Da der langjährig angeborene Hütetrieb auch bei Familienhunden vorhanden ist, muss dieser bei der Erziehung berücksichtigt werden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Border Collie eine Aufgabe bekommt, die ihn beschäftigt. Andernfalls kann es dazu kommen, dass er mangels anderer Aufgabe die Kinder, das Auto oder andere Gegenstände im Garten hütet.

Aufgrund der Sensibilität dieser Hunderasse ist es bei der Erziehung notwendig, dem Hund Ruhe und Konzentration beizubringen. Denn andernfalls besteht die Gefahr, einen hektischen Hund zu erhalten, der nur selten zur Ruhe kommt.

Aktivitäten in der Freizeit

Border Collies eignen sich für Menschen, die gerne aktiv sind. Denn Bewegung ist das A und O. Mit einem Border Collie können Menschen laufen, spazieren und viele weitere Aktivitäten in der Natur unternehmen. Der Border Collie weicht nicht von der Seite des Menschen. Doch auch hier ist Vorsicht geboten! Denn ein Border Collie möchte auch dann noch spielen und Aufmerksamkeit bekommen, wenn er bereits erschöpft ist. Folglich sollten auch bei den Aktivitäten draußen Ruhepausen eine entscheidende Rolle spielen. Überforderung und Unterforderung – beides sollte vermieden werden.

Fellpflege

Der Aufwand für die Pflege eines Border Collies ist vergleichsweise gering. Empfehlenswert ist es, den Hund regelmäßig zu bürsten. Die Besitzer sollten den Border Collie nur ausnahmsweise baden. Grundsätzlich genügt es, das glatte und kurze Fell auszubürsten.

Video

Border Collie: Informationen zur Rasse

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